Mangelernährung

Verhungern im Schlaraffenland

Ein guter Ernährungszustand ist eine wichtige Voraussetzung, die Lebensqualität zu erhalten. Krebspatienten sind in vielen Fällen, sogar wenn sie nicht an Gewicht verlieren, mangelernährt.

 

WIE ENTSTEHT MANGELERNÄHRUNG?

Unter einer Krebserkrankung ist häufig der Bedarf an Nährstoffen, vor allem an Eiweiß und sog.Mikronährstoffen erhöht. Durch eine Chemotherapie erhöht sich dieser Bedarf nochmals. Außerdem werden die Nährstoffe, je nach Krebsart, nur zu einem Teil im Körper verwertet. Die Patienten essen eher weniger als mehr. Bekommt der Körper beispielsweise zu wenig Eiweiß, baut er wertvolle Muskel- und Organzellmasse ab. Aber auch der Mangel an anderen Nährstoffen hat Folgen für den Organismus.

 

Man schätzt, dass 30 bis 90 Prozent der Krebspatienten (je nach Tumor) mangelernährt sind!

 

SIND SIE MANGELERNÄHRT?
Eine Mangelernährung droht, wenn ein Krebspatient mehr als eine Woche lang weniger als 60 Prozent des errechneten Bedarfs an Nährstoffen zu sich nimmt. Das passiert sehr schnell durch Operationen, Nüchternphasen während der Diagnostik, Appetitlosigkeit, Nebenwirkungen von Therapien.

 

Spätestens bei einem Gewichtsverlust von fünf Prozent des Ausgangsgewichts sollte eine eingehende Ernährungsdiagnostik durchgeführt werden. Hierzu gehören die Kontrolle des Gewichtsverlaufs, die Messung der Körperzusammensetzung, und die Erfassung der Ernährungsweise.

 

Aber auch wenn Sie kein Gewicht verloren haben, vielleicht sogar übergewichtig sind, können Sie leicht bis schwer mangelernährt sein. Dieses kann man durch die Messung der Körperzusammensetzung und / oder Laborparameter feststellen. Sie als Patient, merken Mangelernährung am meistens daran, dass Sie sich müde und schwach fühlen und Ihre Lebenskraft nachlässt. Viele Patienten berichten, dass sie anmanchen Tagen am liebsten im Bett liegen bleiben würden.


WAS KÖNNEN SIE SELBST TUN?

Entdecken Sie, was Ihnen gut tut: sei es durch Entfaltung der eigenen Kreativität, durch sportliche Betätigung, oder eine ausgewogene Ernährung. Das "Centering-Modell" von Hartmann (1991, s. u.) gibt hierzu hilfreiche Anregungen. Es werden dabei sieben Lebensbereiche beschrieben, die in einem Kreis um einen gemeinsamen Mittelpunkt angeordnet sind. Dieser Mittelpunkt stellt die Person selbst dar, den Menschen mit all seinen Möglichkeiten und verschiedenen Kräften, die Persönlichkeit mit der Gesamtheit und Einheit von Körper, Geist und Seele.

 

Nutzen Sie besonders die Pausen während der Therapie, die Sie ja im Allgemeinen zu Hause verbringen, um neue Kräfte, auch durch eine optimale Nahrungszufuhr, zu sammeln.

 

Achten Sie darauf, was Ihnen gut bekommt, was Ihnen schmeckt, und was Sie stärkt. Und natürlich dabei immer im Auge behalten, was Sie über die sinnvolle, dem Körper zuträglichen Ernährung, wissen bzw. in der Beratung oder auf diesen Seiten hier erfahren.

 

Holen Sie sich professionelle Hilfe. Die meisten Krebsschwerpunktpraxen, Kliniken und Krebszentren haben Ernährungsberaterinnen, die mit Ihnen und Ihren Angehörigen die Möglichkeiten zur Verbesserung Ihres Ernährungszustandes besprechen können.

 

Lesen Sie Bücher zum Thema. Hier einige Lesetipps.

Recherchieren im Internet kann hilfreich sein, gleichzeitig aber auch verunsichern, da es viel Widersprüchliches, gerade zum Thema Ernährung gibt. Sprechen Sie mit anderen Patienten über deren Erfahrungen und Tipps.

 

BEWEGUNG UND SPORT

Bewegen Sie sich, so oft und so viel Sie können. Jede Art der Bewegung ist besser als keine Bewegung.

Geeignet sind Spaziergänge, Walking, Schwimmen, Trampolinspringen auf dem Minitrampolin (gibt es auch mit Haltegriffen), Theraband, Hanteln.

Wichtig ist, dass die Art der Bewegung Ihnen Freude macht, und Sie diese in Ihren Alltag einbauen können. Sprechen Sie, wenn Sie eine ganz spezielle Fitness- oder Sportart machen möchten, mit Ihrem behandelnden Arzt darüber.

 

Pilotstudien der Deutschen Sporthochschule Köln in Zusammenarbeit mit der medizinischen Fakultät der Universität Köln belegen die positive Wirkung von Sport für Krebspatienten. Medizinisch nachgewiesen werden konnte so zum Beispiel eine höhere Immunabwehr sowie eine niedrigere Infektionsschwelle bei sporttreibenden Krebspatienten. Die Studie wies auch nach, dass durch eine verbesserte körperliche Leistungsfähigkeit die Lebensqualität der Patienten stieg. Dies wiederum führte auch zu kürzeren Krankenhausaufenthalten.

 

Bewegung hilft nachweislich auch während einer Chemotherapie. Nebenwirkungen werden abgemildert und Schmerzen verringert, wenn die Erkrankten parallel eine Bewegungstherapie durchführen. Selbst leichte Spaziergänge reichen aus, die Immunabwehr zu unterstützen und das psychische Befinden zu verbessern.

 

 

Aktueller Blogbeitrag

3 Hausmittel gegen Übelkeit

Meine Empfehlung!

Wenn Sie nicht sofort zu Medikamenten greifen wollen, probieren Sie mal alte Hausmittel aus, die oft auch eine postive Wirkung zeigen.

 

Nr.1

Der feingeriebene Apfel:

Fein geriebener und durch die Luft angebräunter Apfel ist leicht verdaulich und belastet den Magen nicht, hält ihn aber beschäftigt. Enzyme und Ballaststoffe im Apfel sorgen dafür, dass die Verdauung reguliert wird und das Unwohlsein abnimmt. Auch gut bei Durchfall!

 

 

Nr.2

Der Ingwer:

Bei Übelkeit kann Ingwer frisch gekaut werden, was aber evetuell zu scharf sein könnte. Kleingeschnitten und mit kochendem Wasser überbrüht als Ingwerwasser getrunken geht’s daher besser. Ingwer ist auch die Hauptsubstanz in vielen Mitteln gegen Reisekrankheit. In Verbindung mit frischer Zitrone und Pfefferminze ist der Ingwertee noch wirksamer gegen Übelkeit.

 

Nr.3

Die Suppe:

Eine leicht verdauliche Suppe führt dem Körper Flüssigkeit und Nährstoffe zu und gibt dem Magen „etwas zu tun“. Zudem können gebundene Suppen, stärke- und eiweißhaltige Zutaten wie Kartoffeln oder Möhren Magensäfte binden und damit einen Überschuss reduzieren. Die Suppen sollten kein Fett enthalten und nur mild gewürzt werden.

 

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Künstliche Ernährung JA oder NEIN?

Am Anfang zu wenig, am Ende zu viel... das ist häufig die Realität!

 

Und genau das ist falsch!

 

Während einer Krebserkrankung kommt es oftmals zu Gewichts- und Appetitverlust.

 

Über den Gewichtsverlust sind Sie als Patient vielleicht gar nicht so unglücklich?

Vor allem dann nicht, wenn Sie immer schon gerne abnehmen wollten.

Nur ist es so, dass  Gewichtsverlust infolge einer Krebserkrankung fast immer ein Muskelverlust ist. Das Körperfett schwindet eher nicht.

Es kann auch sein, dass Sie sowieso schon schlank sind und berechtigte Angst haben, völlig abzumagern?

Oder aber, Sie haben bereits deutlich an Substanz und Kraft verloren und schaffen es nicht, durch Essen wieder zu Kräften zu kommen?

 

Bei einer krebsbedingten Gewichtsabnahme ist hauptsächlich Ihre wertvolle Muskulatur, weniger das Fett, betroffen. Und das sind nicht nur die Muskeln Ihrer Arme und Beine, sondern auch die Ihrer Organe, z.B. die Herz- und Lungenmuskulatur.

Das erkenne ich schnell mit der Body- Impedanz- Analyse.

Muskelverlust spüren Betroffene als Kraftlosigkeit und Müdigkeit. Das sind jedoch noch die "harmlosesten" Folgen.

Auch Therapien wirken nicht in vollem Maße, wenn zu wenig aktive Zellsubstanz vorhanden ist.

 

 

Wie geht man in der Ernährungstherapie vor?

Stufe 1: Optimierung der normalen Ernährung (steht immer an 1.Stelle), um Beschwerdelinderung zu erzielen und den Gewichtsverlust zu stoppen. Und natürlich geht es um das Thema "Was nährt den Körper?"

Stufe 2: Ergänzung der normalen Ernährung durch z.B. Trinknahrung, Anreicherungen, Ergänzungen, vor allem auch unterstützenden Möglichkeiten aus der Naturheilkunde.

Stufe 3: Nährstoffinfusionen über einen Port oder Sondennahrung (wenn der Patient eine Sonde hat) „Künstliche Ernährung“ zusätzlich zur normalen oder zur bereits ergänzten Ernährung

Stufe 4: Ausschließlich künstliche Ernährung (eher selten). Das wird nur dann gemacht, wenn ein Patient gar nicht mehr selbstständig essen kann, oder vorübergehend nicht essen darf. 

 

Wann sollte auf jeden Fall mit einer Ernährungstherapie begonnen werden?

Wenn Sie länger als 7 Tage nicht essen können, oder wenn Sie länger als 14 Tage nicht ausreichend essen, sollte mit einer Ernährungstherapie begonnen werden. 

 

 

 

 

 

Hilfe bei Durchfall

Man liest immer wieder den Tipp, Salzstangen mit Cola zu sich zu nehmen, wenn man Durchfall hat. Das ist aber nicht empfehlenswert. Warum?

 

Cola enthält sehr viel Zucker (über 30 Stück Würfelzucker pro Liter). Dadurch wird die Wasserausscheidung durch den Darm erhöht. Außerdem regt das enthaltene Koffein die Nieren an, was ebenfalls den Flüssigkeitsverlust fördert. Salz schließlich hat sowieso eine austrocknende Wirkung, und das Salz, das durch die Salzstangen nachgeführt wird, ist Kochsalz, enthält also kaum andere Mineralsalze, die nötig wären, den Mineralverlust durch den Durchfall auszugleichen.

 

  • Auch wenn es schwer fällt: Sie müssen mehr trinken als sonst, weil der Körper durch den meist flüssigen Durchfall sehr viel Wasser verliert. Mindestens drei Liter stilles Mineralwasser (nie kalt) und lauwarmen Tee.
  • Besonders empfehlenswert bei Durchfällen ist die Karottensuppe nach Moro : 500 Gramm Karotten schälen, zerkleinern und anschließend mit Wasser so lange einkochen, bis das Gesamtvolumen etwa 200 ml beträgt. Dann das eingekochte Karottenmus durch ein feines Sieb in 1 Liter Gemüsebrühe drücken und etwas Salz (5g) dazugeben . Über den ganzen Tag verteilt trinken.Sehr wirkungsvoll, aber aufwendig, da die Suppe täglich frisch zubereitet werden sollte.
  • Die Suppe ist benannt nach Dr.Moro, einem Kinderarzt

Bei Durchfall Folgendes möglichst meiden:

Solange Sie unter Durchfall leiden, steht Ihnen meistens nicht der Sinn nach einer üppigen Mahlzeit. Sollten Sie doch Heißhunger bekommen, sollten Sie auf einige Lebensmittel und Getränke verzichten, da sie den akuten Durchfall noch verstärken können.

 

  • Scharfe Speisen, scharfe Gewürze
  • Sehr fettige Nahrungsmittel wie Käse, Wurst, Pommes, Fleisch etc.
  • Zuckerhaltiges wie Cremespeisen, Kuchen, Süßigkeiten, Colagetränke
  • Sehr heiße oder sehr kalte Speisen
  • Rohes Obst und Gemüse
  • Fruchtsäfte nur stark verdünnt
  • Blähende und schwerverdauliche Gemüsesorten wie Zwiebeln, Kohl, Hülsenfrüchte
  • Milchprodukte, z.B. Joghurt, Sahne oder Käse
  • Kaffee
  • Alkohol
  • Kohlensäurehaltiges

Kurkuma bei Krebs

Dem Kurkuma = Gelbwurz werden gerade in der Ernährung Krebskranker viele positive Eigenschaften zugesprochen. Die entzündungshemmende Wirkung ist nur eine von vielen. Das Gewürz im Essen zu verwenden ist nicht so einfach, da es sehr hervorschmeckt und so nicht jedermanns Sache ist.

Die "Goldene Milch" bietet sich, gerade in der kalten Jahreszeit, als geeignete Möglichkeit, Kurkuma zu sich zu nehmen.

 

Das Rezept für die Goldene Milch finden Sie in den Rezepten:

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